Traumatherapie
Was ist ein Trauma?
Traumas sind Verletzungen durch einzelne oder mehrere Ereignisse, welche eine Person selbst oder als Zeuge als extrem bedrohlich erlebt. Derartige Ereignisse wirken so belastend, dass unsere alltäglichen Bewältigungsstrategien (Verarbeitsungsstrategien) überlastet werden. Traumatische Erlebnissen lösen Gefühle von extremer Angst, Hilflosigkeit und Kontrollverlust aus. Auch wirken sie sich auf unseren Körper und auf unsere Gedanken aus.
Traumatische Ereignisse können beispielsweise sein:
- Missbrauchserfahrungen aller Art
- (Verkehrs) Unfälle (als Opfer oder Zeuge/Mitbeteiligter)
- schwere Krankheiten
- Kriminelle Handlungen (z.B. alle Formen von Gewalt)
- Naturkatastrophen
- Kriegshandlungen
- andere schwere Schicksalsschläge
Als Hauptdiagnosekriterien (Symptome) von traumatischen Störungen – insbesondere der Posttraumatischen Belastungsstörung – gelten:
- ungewolltes Wiedererleben von Teilen des Traumas – Intrusionen (z.B. Flashbacks oder Alpträume)
- erhöhte Erregung – Hyperarousal (z.B. Schreckhaftigkeit oder Schlafstörungen)
- Vermeidung von Situationen, Gesprächen und Reizen, die an das Trauma erinnern.
Zu den Traumastörungen gehören u.a. Akuttraumas, Posttraumatische Belastungsstörung, komplexe posttraumatische Belastungsstörung und Anpassungsstörung.
Wie können Traumas psychotherapeutisch behandelt werden?
Eine gute Nachricht vorweg: Traumas können sehr gut und erfolgreich behandelt werden.
Es stehen mehrere wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben Brainspotting und EMDR haben sich auch kognitiv-verhaltenstherapeutische Techniken (Traumaexpositionen und Veränderung dysfunktionaler Kognitionen), Somatic Expierencing (SE) und etwa die Bildschirmtechnik als sehr effektiv erwiesen.
Traumatherapie umfasst jeweils drei Phase:
- Stabilisierungsphase (Fähigkeiten zur Regulation von Gefühlen erlangen)
- Traumabearbeitungsphase (Konfrontation mit den traumatischen Erlebnissen in einem geschützten Raum unter Aufsicht eines Therapeuten)
- Integrationsphase (Einordnung des Erlebten in die persönliche Lebensgeschichte, Akzeptanz und Aussöhnung)